Kirche ist Geschichte. Historische Dimensionen in religiöser Bildung

Kirche ist Geschichte. Historische Dimensionen in religiöser Bildung

Veranstalter
Institut für Theologie an der Leibniz Universität Hannover
Veranstaltungsort
Schloßwender Str. 1, R. 004
Gefördert durch
Hanns-Lilje-Stiftung, Forschungspool der Phil. Fak. an der Universität Hannover
PLZ
30167
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.10.2023 - 14.10.2023
Von
Hendrik Niether, Florian Wiedemann, Institut für Theologie, Leibniz Universität Hannover

Geschichtliches Lernen zählt heute kaum noch zu den hochrangigen didaktischen Prinzipien religiöser Bildung. Diese Entwicklung zu hinterfragen und neue Wege historischen Lernens in dem Bereich in den Blick zu nehmen, steht im Mittelpunkt der Tagung, die am 13. und 14. Oktober 2023 an der Universität Hannover stattfindet. Doch dabei bleibt die Fragestellung nicht stehen: Zugleich befasst sich ein Panel in diesem Zusammenhang auch mit religiösen Dimensionen in der historischen Bildung.

Kirche ist Geschichte. Historische Dimensionen in religiöser Bildung

Geschichtliches Lernen zählt heute kaum noch zu den hochrangigen didaktischen Prinzipien religiöser Bildung, obwohl historische Dimensionen in nahezu allen Themenbereichen des Religionsunterrichts eine wesentliche Rolle spielen. Doch bereits in der theologischen Lehramtsausbildung wird dieser Aspekt marginalisiert, was sich nicht zuletzt darin zeigt, dass an kleinen Universitätsstandorten in aller Regel auf eine Professur für Kirchengeschichte verzichtet wird. Vielen (angehenden) Akteuren in der religiösen Bildung fällt es daher schwer, die Bedeutsamkeit historischer Zusammenhänge für religiöse Lernprozesse hinreichend zu begründen. Vielmehr gilt Kirchengeschichte sowohl aus Perspektive der Lehrenden als auch aus Sicht der Lernenden als verstaubt und langweilig.

Offensichtlich bedarf es einer neuen methodischen wie auch gegenständlichen Entgrenzung der Kirchengeschichtsdidaktik. Postkoloniale, anamnetische und ökumenische Ansätze können hierbei neue Wege aufzeigen. Vor diesem Hintergrund stehen sowohl fachdidaktische als auch inhaltliche und methodische Fragestellungen im Mittelpunkt der von der Hanns-Lilje-Stiftung geförderten Tagung. Wie sind historische Dimensionen in religiöse Bildung eingeschrieben und wie können sie sichtbar gemacht werden? Welche Lehr- und Lernmethoden sind hierfür besonders geeignet? Und welche Inhalte gilt es zu vermitteln? Darüber hinaus soll umgekehrt aufgezeigt werden, welche Rolle religiöse Dimensionen in der historischen Bildung spielen.

Programm

Freitag, 13. Oktober 2023

13.00–13.15 Uhr
Prof. em. Dr. Harry Noormann (Hannover): Begrüßung und Einführung.

Kirchengeschichtsdidaktik im Geflecht von religiöser Bildung und der Pluralisierung historischer Narrative

13.30–14.15 Uhr
Prof. Dr. Britta Konz (Mainz): Interkulturelle Theologie und Postkolonialismus als Herausforderungen im Religionsunterricht.

14.30–15.15 Uhr
Prof. Dr. Claudia Gärtner (Dortmund): „Das ist auch meine Geschichte!“ Mehrperspektivität des christlichen Kulturerbes entdecken und kritisch reflektieren.

15.30–16.15 Uhr
Dr. Hendrik Niether (Hannover): Multidirektionale Erinnerungsdidaktik am Beispiel eines Projekts zur christlichen Friedensbildung.

Religiöse Dimensionen und Postkolonialismus in der historischen Bildung

16.45–17.30 Uhr
Prof. Dr. Michele Barricelli (München): Tiefe Gründe. Zur Dimension des Religiösen in der historischen Bildung für eine scheinbar säkulare Zeit.

17.45–18.30 Uhr
Andreas Mischok, M.A. (Hannover): Dimensionen von Religion und Religiosität in der Gedenkstättenpädagogik.

Samstag, 14. Oktober 2023

Kirchengeschichtsdidaktik in Theorie und Praxis

09.00–09.45 Uhr
Johannes Kerbeck (Mainz): „Kirchengeschichte ist uninteressant und langweilig“ – Eine fachdidaktische Entwicklungsforschung zu vertieftem Lernen am Mainzer Dom.

10.00–10.45 Uhr
Sabine Hübner, M.A. (Wuppertal): Forschendes Lernen zur Kirchengeschichte.

11.00–11.45 Uhr
Florian Wiedemann, M.Ed. (Hannover): Der historische und der kerygmatische Galilei. Von der Entstehung eines naturwissenschaftlichen Mythos.

12.00–12.45 Uhr
Dr. Kai-Ole Eberhardt (Hannover): Glaube zwischen Tod und Teufel. Ein bilddidaktischer Zugang zu Luthers Theologie der Anfechtung mit Albrecht Dürers Reuther (1513).

13.30–14.15 Uhr
Dr. Julia Henningsen (Schleswig): (Post)Koloniale Repräsentationen des Globalen Südens im evangelischen Religionsbuch (1976–2017).

14.30–15.15 Uhr
Dr. Achim Detmers (Dessau): Das Marburger Religionsgespräch 1529. Praktische Zugänge mit Hilfe der Feldtheorie Pierre Bourdieus.

15.15–15.45 Uhr
Abschlussdiskussion

Kontakt

E-Mail: florian.wiedemann@theo.uni-hannover.de

https://www.theo.uni-hannover.de/de/forschung/evangelische-theologie/forschungsprojekte/kirche-ist-geschichte
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung